"Deutschland geht es zur Zeit besonders gut, aber es gibt ländliche Räume, in denen sich die Menschen abgehängt fühlen und darauf mit Enttäuschung und teilweise extremistischen Haltungen reagieren. Sie lesen in der Zeitung von den boomenden Metropolen, von der erfolgreichen deutschen Wirtschaft und von Steuerüberschüssen. Bei ihnen vor Ort aber fährt der Bus vielleicht nur einmal am Tag, die Landarztpraxis wird demnächst schließen, das Kultur- und Freizeitangebot ist immer weiter ausgedünnt worden und auf ein leistungsfähiges Breitbandnetz warten sie schon lange Zeit. Teilweise gibt es sogar Mobilfunklöcher, sodass selbst eine Kommunikation über Handy erschwert ist. Das alles widerspricht dem Auftrag des Grundgesetzes, der Bund und Länder verpflichtet, gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland zu organisieren. Die Politik hat das erkannt und hat auch begriffen, dass es falsch ist, den politischen, aber auch den medialen Scheinwerfer immer nur auf Metropolen wie München, Hamburg oder Berlin zu richten. In der gemeinsamen Kommission "Gleichwertige Lebensverhältnisse" müssen deshalb langfristige und nachhaltige Lösungen entwickelt und finanziert werden. Das geht nicht kurzfristig, sondern nur langfristig. Für die Überwindung von Spaltungstendenzen in unserer Gesellschaft ist es allerdings unverzichtbar."
Ländlicher Raum I