Aktionsbündnis

Aktionsbündnis Leben auf dem Land

Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner:
„Der ländliche Raum ist unser Motor, er steckt voller Innovation und Dynamik. Vor allem ist er Heimat für die Mehrheit der Bevölkerung - 57 Prozent der Deutschen wohnen auf dem Land, das rund 90 Prozent unserer Fläche ausmacht. Sie fühlen sich wohl in ihren Dörfern und Gemeinden, brauchen aber auch die passenden Rahmenbedingungen, um nicht abgehängt zu werden. Moderne Infrastruktur, Digitalisierung, das Ehrenamt, die Nahversorgung und gute Standortfaktoren für Unternehmen gehören dazu. Keine Gießkannenpolitik, sondern passgenaue Lösungen, das ist mir wichtig. Und niemand weiß besser, wo die Stärken und Schwächen einer Region liegen als die, die vor Ort sind. Deshalb gehen wir mit genau diesen Partnern das Aktionsbündnis ein. Jeder bringt hier seine Erfahrungen und Ideen mit, wir wollen Vernetzung und neue Blickwinkel erreichen. Uns geht es um neue Impulse für eine gute Entwicklung des ländlichen Raums, um Lebensqualität für alle, die gerne dort leben.“

Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager:
„Neben der Projektarbeit gilt es auch, gemeinsam politisch etwas zu erreichen. So brauchen die ländlichen Räume etwa verbesserte Förderinstrumente, um fortan Impulse auch außerhalb der Landwirtschaft breiter und wirksamer unterstützen zu können. Dem dient insbesondere eine entsprechend verbreiterte Gemeinschaftsaufgabe ‚Agrarstruktur und Küstenschutz‘. Darüber muss Ende Januar 2019 im Vermittlungsausschuss entschieden werden. Die Länder haben im Sommer 2018 im Bundesrat mit 16:0 Stimmen einen entsprechenden Beschluss gefasst.“

Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg:
„Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt! In der Kommission Gleichwertige Lebensverhältnisse müssen wir nun schnell konkrete Maßnahmen definieren und umsetzen. Ohne die Weiterentwicklung von Fördermechanismen und nachhaltiger Infrastrukturfinanzierung ist kein echter Mehrwert für die ländlichen Räume zu erwarten. Das gilt ebenso für eine am Bedarf orientierte Mobilität: Lebensqualität und wirtschaftliche Prosperität hängen schon jetzt und in Zukunft essentiell von der realen und der digitalen Erreichbarkeit ab.“

Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer:
„Für das Handwerk sind die ländlichen Räume als Standorte für hunderttausende Betriebe unverzichtbar. Handwerker bilden dort aus, beschäftigen Menschen, sichern maßgeblich die Versorgungsstrukturen. Um die ländlichen Räume als Lebens- und Arbeitsorte zu sichern, ist vor allem auch eine flächendeckende digitale Infrastruktur ein unabdingbarer Zukunfts-Standortfaktor. Daher muss der Ausbau des Glasfasernetzes sowie der Aufbau der 5G-Mobilfunkversorgung vorangetrieben werden, um eine digitale Spaltung des Landes zu verhindern.“

Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Eric Schweitzer:
„Mit dem Aktionsbündnis setzen wir ein Signal für eine erfolgreiche Zukunft der Unternehmen in den ländlichen Regionen. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit muss sein, Nachwuchs und Fachkräfte wieder stärker für die Perspektiven auf dem Land zu begeistern. Das ist entscheidend für den Fortbestand vieler Betriebe. Wir müssen dafür die Herzen der Menschen gewinnen und zugleich ganz konkrete Herausforderungen angehen. Der Schlüssel liegt aus betrieblicher Sicht darin, die Attraktivität der ländlichen Standorte zu steigern. Dazu gehören Investitionen in eine gute Bildungs- und Gesundheitsinfrastruktur. Außerdem müssen wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gezielt auch in ländlichen Regionen verbessern.“

Hintergrund:
Mit dem Aktionsbündnis sollen grundlegende Themen wie Digitalisierung, Nahversorgung, Fachkräftesicherung, ehrenamtliches Engagement und regionale Wertschöpfung in ländlichen Räumen vorangetrieben werden. Dazu sollen – neben den gemeinsamen politischen Initiativen – im Rahmen von Verbundprojekten des BMEL mit jeweils einem Bündnispartner konkrete Unterstützungsmaßnahmen vor Ort identifiziert werden, die in der Regelförderung bisher noch keinen Platz haben. Ziel ist die Verstetigung erfolgreicher Instrumente und Maßnahmen, damit die ländlichen Räume auch in Zukunft prosperieren und ein attraktiver Lebens- und Wirtschaftsraum sind.
Die Gemeinden und Landkreise sind die entscheidenden Akteure, durch die politische Prozesse angestoßen und Maßnahmen umgesetzt werden. Die Kammern und Wirtschaftsverbände bündeln die Bedarfe und Initiativen der Unternehmen in den Regionen. Der Bund setzt wichtige politische Rahmenbedingungen, innerhalb derer Länder und Kommunen sowie Wirtschaft und Zivilgesellschaft die Entwicklung in den ländlichen Räumen gestalten.

Weitere Informationen

(Foto: © Quelle BMELThomas Trutschel / photothek.net)

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