„Die anhaltende Diskussion über die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht ist ein typisches Sommerloch-Thema. Weder in der Politik noch in der Bevölkerung sind Mehrheiten für die Wehrpflicht vorhanden. Ob eine allgemeine Dienstpflicht rechtlich überhaupt umsetzbar ist, erscheint ebenfalls fraglich. Das Freiwillige Soziale Jahr, der Bundesfreiwilligendienst sowie viele weitere nationale, europäische und internationale Freiwilligendienste haben sich bewährt und werden stark nachgefragt. Für diese Einrichtungen, aber auch für eine Mitgliedschaft in der Freiwilligen Feuerwehr oder beim Katastrophenschutz sollten wir massiver werben. Hier gilt es auch insbesondere bei jungen Menschen auf der Suche nach beruflicher Perspektive die Vorteile eines solchen Engagements, wie Ausbau von Sozialkompetenz, Soft Skills, Kennenlernen von Berufsbildern und die sinnvolle Beschäftigung für das Allgemeinwohl stärker herausstellen. Die Bundeswehr wird ihre Personalprobleme über die Wehrpflicht nicht lösen können. Sie sollte sich weiter darauf konzentrieren, attraktive Berufs- und Ausbildungswege aufzuzeigen. Dazu gehört allerdings auch die Akzeptanz in der Bevölkerung einschließlich des schulischen Umfeldes, dass die Bundeswehr für unsere Sicherheit unverzichtbar ist. Der Jugendoffizier in der Schule sollte nicht die Ausnahme, sondern die Regel sein.“
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