Der Sommer 2018 bringt wochenlang Sonnenschein und Hitze nach Deutschland. Unzählige Bürgerinnen und Bürger suchen nach Abkühlung – am Strand, an Seen und in den kommunalen Freibädern. In vielen Freibädern ist ein Rekordbesuch zu verzeichnen. Nicht erst durch die sehr hohen Besucherzahlen in den Bädern wurde wieder einmal deutlich: Schwimmbäder sind ein wichtiger Teil der kommunalen Daseinsvorsorge. Sie sind Orte der Kommunikation und der sozialen Begegnung für Kinder und Jugendliche aus allen Schichten der Gesellschaft. Und sie sind wichtig, um eine vernünftige Schwimmausbildung für Kinder zu gewährleisten. Die Zahl der Kinder, die sicher Schwimmen können, geht immer weiter zurück. Nur jedes zweite Kind im Alter von 10 Jahren kann noch sicher schwimmen.
Schwimmbäder sind aber auch ein Zuschussbetrieb. Die Eintrittsgelder decken nur rund ein Drittel der Kosten für den Betrieb dieser Sportstätten. Das macht es für Kommunen vielfach schwierig, die Bäder zu betreiben und die Kosten für Sanierung oder gar Neubau aufzubringen. In der Folge haben wir in Deutschland ein regelrechtes Schwimmbadsterben zu verzeichnen. Mehr als ein Viertel der Schwimmbäder in Deutschland musste seit der Jahrtausendwende schließen, mehr als 1600 Bäder waren betroffen.
Für die Schwimmbäder in Deutschland wird ein Sanierungsbedarf von rund 4,6 Milliarden Euro errechnet. Eine gewaltige Summe, die Städte und Gemeinden aus eigener Kraft nicht stemmen können. Notwendig ist daher Unterstützung durch Bund und Länder, denn Schwimmausbildung und Schwimmunterricht sind nicht nur kommunale, sondern gesamtgesellschaftliche Aufgaben.
Klar ist: Wir brauchen rasch ein Programm zur Sanierung von Sportstätten und Schwimmbädern, wenn die Freibäder auch in den nächsten Sommern Abkühlung für die Bürgerinnen und Bürger bringen sollen.
(Ein Statement von DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg)
(© Gina Sanders - Fotolia.com)