Mitte Oktober noch über 25°C? Dieses Jahr wird es in Deutschland so weit sein. Nach dem Rekordsommer schickt sich auch der Herbst an, mit Höchsttemperaturen von sich reden zu machen. Was für schöne Wochenenden natürlich eine tolle Sache ist, hat allerdings einen bitteren Beigeschmack: Spüren wir gerade die Erderwärmung in persona? Fragt man den Weltklimarat (IPCC), dann ist dem so. In seinem Bericht vom 8. Oktober 2018 bescheinigt das internationale Expertengremium, dass wir schon jetzt die Konsequenzen von 1°C Erderwärmung zu spüren bekommen, unter anderem durch Extremwettersituation wie Hitze und Dürre.
In seinem Bericht spricht sich der IPCC für das Ziel 1,5°C statt für 2°C aus, da der halbe Grad Celsius weniger einen enormen Unterschied für Ökosysteme, menschliche Gesundheit und Wohlbefinden ausmachen würde. So würden bei 2°C Erderwärmung nahezu alle Korallenriffe verschwinden, der Meeresspiegel um weitere 10 cm ansteigen und die arktische See in den Sommermonaten vollkommen Eisfrei wären. Doch auch die direkten Folgen für die Menschen wären bei einem im jetzigen Tempo fortschreitenden Klimawandel enorm. Neben Extremwetterereignissen und den Gefahren, die beispielsweise extreme Dürre und Hitze für den Menschen bedeuten, rechnet die Internationale Organisation für Migration (IOM) mit einem enormen Zuwachs an Klimaflüchtlingen. Die am häufigsten genannte Schätzung geht von 200 Millionen Klimaflüchtlingen aus.
Der IPCC fordert schnelles und weitreichenderes Engagement für den Klimaschutz. Insbesondere in den Bereichen Land, Energie, Industrie, Bau, Transport und Städte sei dieses Engagement nötig, damit das Ziel von 1,5°C noch erreicht werden könne. Die gute Nachricht sei laut dem IPCC, dass diese Art von Engagement in vielen Ländern schon auf den Weg gebracht wurde. Es müsse nun aber erheblich beschleunigt werden.
Einschätzung des DStGB:
Viele deutsche Kommunen engagieren sich bereits seit Jahren in großem Maße für den Klimaschutz. Sie bringen Klimaschutzprojekte auf den Weg. Die Erstellung umfassender Klimaschutz- und Klimaanpasungskonzepte, die Stärkung des ÖPNV und des klimaschonenden Radverkehrs sind nur einige Beispiele hierfür. Städte und Gemeinden gehen auf ihre Bürgerinnen und Bürger zu, um sie für den Klimschutz zu gewinnen und zu sensibilisieren. Hierbei gibt es für Städte und Gemeinden gute Förderangebote auf Bundes- und Landesebene. Die Kommunalrichtlinie des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit unterstützt Kommunen bei ihrem Engagement für den Klima- und Umweltschutz. Mit der Novelle der Kommunalrichtlinie, die ab Januar 2019 in Kraft tritt, werden die Fördergebiete um die Bereiche Mobilität, Abfall, Abwasser und Trinkwasser erweitert.
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