Der Zusammenschluss der beiden großen deutschen Warenhäuser, der auch durch den boomenden Onlinehandel verursacht wurde, bietet daher durchaus Chancen. Er birgt aber auch Risiken, speziell für unsere Innenstädte. Denn gerade die großen Warenhäuser sind schon wegen ihrer Größe, ihrer oft großartigen Architektur sowie ihrer unmittelbaren Innenstadtlagen städtebauliche Ankerpunkte für Städte und Gemeinden. Sie sind mit ihrem umfangreichen Warenangebot daher nicht nur wichtige Versorger, sondern tragen zur Belebung und Attraktivität unserer Innenstädte bei.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund appelliert daher an Karstadt-Eigentümer René Benko sowie an die Verantwortlichen vor Ort, das Gespräch mit den Kommunen zu suchen. Ziel muss sein, die einzelnen Filialen zu erhalten und einen "Kahlschlag" zu verhindern. Sowohl die Standorte als auch die Arbeitsplätze müssen soweit wie möglich gesichert werden. Dazu gehört im Einzelfall auch die gemeinsame Suche nach adäquaten Nachnutzungen für die Gebäude. Jedenfalls muss auch die vereinigte Warenhauskette die Fusion nutzen und in die Häuser, das Sortiment und die Beschäftigten investieren. Erforderlich ist eine Standort-Offensive, die nicht nur dem Einzelhandel, sondern auch den Städten und Gemeinden und damit letztlich allen Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu Gute kommt.
(Ein Statement von DStGB-Beigeordnetem Norbert Portz)
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(Foto: Marktplatz von Chemnitz mit einer möglicherweise bedrohten Kaufhof-Filiale. ©-ArTo---stock.adobe.com)