Die Präventionszentren sollten gemeinsam mit den Kommunen die Lage vor Ort analysieren, Gegenstrategien entwickeln und in einem bundesweiten Netzwerk zusammenarbeiten. Auch muss hier der notwendige Informationsfluss der Behörden untereinander sichergestellt werden. Gleichzeitig wären diese Zentren ein wichtiger Ansprechpartner für Eltern, Lehrer, Arbeitgeber oder auch Religionsgesellschaften, die bei einzelnen Personen entsprechende Tendenzen erkennen. Nach Auffassung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes sind wir dringend darauf angewiesen, Warnhinweise aus der Bevölkerung, insbesondere aus der muslimischen Bevölkerung, zu erhalten, um Radikalisierungen von Mitbürgern rechtzeitig zu erkennen.
Die Präventionszentren zur Radikalisierungsvermeidung könnten gleichzeitig eine Plattform für die gesellschaftlichen Kräfte vor Ort sein, um den notwendigen Austausch zu gewährleisten. Die dauerhafte Bekämpfung von Radikalisierung in der Gesellschaft können wir nur alle gemeinsam schaffen, deswegen müssen auch alle gesellschaftlichen Gruppen eingebunden werden. Die bundesweite Koordinierung, den Erfahrungsaustausch und auch die notwendige Strategieentwicklung könnte eine zusätzliche Aufgabe der Bundeszentrale für politische Bildung beziehungsweise der entsprechenden Landeseinrichtungen sein. Das gesamte Projekt wird allerdings nicht ohne zusätzliches Personal und entsprechende Finanzmittel umsetzbar sein. Vor diesem Hintergrund sind neben dem Bund auch die Länder gefordert, zusätzliches Personal für unsere Sicherheit einzustellen. Nur mit mehr Wachsamkeit nach dem Motto "hinschauen, hinhören und handeln" werden wir auf Erfolge erzielen können.