„Das aktuell geforderte Auslaufen der Pendlerpauschale lehnen wir entschieden ab“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg, heute in Berlin. Die steuerliche Förderung von Pendlern unterstützt die bewusste Entscheidung vieler Menschen, ihren Lebensmittelpunkt im ländlichen Raum zu wählen. Dies trägt nicht zuletzt zu einer Entlastung von Ballungsräumen bei, die aktuell große Probleme mit verstopften Straßen, steigenden Mieten und überfüllten U- und S-Bahnen haben.
Neben der steuerlichen Förderung von Pendlern sollten Bund, Länder und Kommunen zusammen mit der Wirtschaft konzeptionell zusammenarbeiten, um das Lebensumfeld für Pendler im ländlichen Raum zu verbessern. Dabei gilt es die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, um unnötige Wege zur Arbeit zu vermeiden und so die Arbeitnehmer, aber auch die Umwelt zu entlasten. Die Ausweitung der Telearbeit sowie Coworking Spaces können Arbeitswege vermieden bzw. verkürzt werden. Dies spart Zeit, schont das Klima und ist ein echter Gewinn an Lebensqualität. Zugleich wird dadurch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie erreicht. Auch die örtliche Wirtschaft, der Einzelhandel und die Gastronomie, die sich im Umfeld eines Coworking Spaces befinden, können profitieren.
Auch bedarf es moderner Verkehrskonzepte, um Pendler zu entlasten. Dazu muss der ÖPNV gestärkt und die bessere Vernetzung der unterschiedlichen Verkehrsträger - von E-Mobilen, über den Radverkehr einschließlich E-Bikes bis hin zu Sharing-Fahrzeugen - gewährleistet werden. Die Ankündigung des Bundes, für Radschnellwege zusätzliche 25 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden sollen, ist in diesem Zusammenhang zu begrüßen. Darüber hinaus sind sichere Abstellanlagen sowie die Möglichkeit der Mitnahme von E-Bikes und Fahrrädern im ÖPNV erforderlich.
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