Der Deutsche Städte- und Gemeindebund mahnt in einem aktualisierten Positionspapier zur Gesundheitspolitik an, dass neue kommunale Konzepte entwickelt und die Chancen der Digitalisierung zur Bekämpfung der medizinischen Unterversorgung genutzt werden müssen. Ohne zusätzliche Maßnahmen wird sich das Niederlassungsverhalten weiter zulasten der strukturschwachen Gebiete verschieben. Ziel muss es sein, auch zukünftig in jeder eigenständigen Gemeinde eine hausärztliche Versorgung gewährleisten zu können. Von zentraler Bedeutung ist, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen Finanzmittel von den überversorgten in die unterversorgten Gebiete zur Ansiedlung von Ärzten umleiten.
Städte und Gemeinden sollten eigene Aktionspläne erstellen und bei der Ärztewerbung ein ähnliches Standortmarketing betrieben wie bei der Ansiedlung von Betrieben und Unternehmen – und zwar in enger Kooperation mit den umliegenden Kommunen, dem Landkreis und den Kassenärztlichen Vereinigungen.
Dringend erforderlich ist zudem eine bessere Vernetzung zwischen Krankenhaus und Pflege. In ländlichen Regionen sind Gemeinschaftspraxen, Ärztehäuser und lokale Gesundheitszentren insofern weiterzuentwickeln, dass gemeinsame Leistungen angeboten werden. Notwendig sind allerdings neue gemeinsame Finanzierungswege durch Krankenkassen, Pflegekassen, Kassenärztliche Vereinigung sowie weiteren Institutionen im Gesundheitswesen.
Weitere Positionen und Anregungen finden sich im aktualisierten DStGB-Positionspapier „Ärztliche Versorgung flächendeckend sicherstellen“, das kostenlos zum Download zur Verfügung steht:
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