Wer im Berufsverkehr den Zug nutzt, soll in der Schweiz künftig mehr bezahlen. Aktuell sind mehrere Pilotprojekte in Ballungsräumen geplant. Die Hoffnung der Schweizer ruht vor allem auch darauf, dass flexible Arbeitszeitmodelle und Home-Office dazu führen könnten, dass Pendler bei ihren Anfahrten zum Arbeitsort zeitlich weniger gebunden sind.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund findet die Idee der Schweizer grundsätzlich richtig. Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg betonte im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung, dass es auch für Deutschland langfristig vorstellbar sei, etwa die Lenkungsfunktion einer Maut zu nutzen, um das Verkehrsaufkommen während der Pendlerstoßzeiten zu reduzieren. Landsberg spricht sich dafür aus, die Nutzung der Straßen nach Zeit, Raum und Ort zu berechnen. Damit die Menschen in den Hochphasen den ÖPNV nutzen, sollte der öffentliche Nahverkehr in den Hochphasen jedoch nicht teurer, sondern günstiger werden. Gleichzeitig könnten die Pendler im ländlichen Raum - für die es häufig keine Alternative zum Auto gibt, weil der ÖPNV weitgehend ausgedünnt wurde - privilegiert werden.