Personallage in den Rathäusern verschärft sich - Personal sind keine Kosten, sondern Potential für die Sicherstellung öffentlicher Dienstleistungen

Martin Berk/pixelio.de

Nachfolgend ist das Statement im Wortlaut wiedergegeben:

„Schon heute zeichnet sich ab, dass zum Beispiel in den Bereichen der Lebensmittelkontrolleure und in den Gesundheitsämtern nicht ausreichendes Fachpersonal vorhanden ist. In anderen Bereichen, wie zum Beispiel der Kinderbetreuung haben die Kommunen enorme Anstrengungen unternommen Erzieherinnen und Erzieher einzustellen. Gleichwohl gibt es hier einen Bedarf aufgrund zusätzlicher Qualitätsansprüche, was insbesondere das Verhältnis von Kindern zu Erzieherin pro Gruppe betrifft.

Notwendig ist eine Personaloffensive, um insbesondere junge Fachkräfte für den öffentlichen Dienst zu interessieren. In den nächsten 15 Jahren werden bei den Kommunen altersbedingt über die Hälfte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausscheiden.

Keine Branche in Deutschland beschäftigt so wenig junge Leute unter 30 Jahren wie die öffentliche Verwaltung. Nach den weiterführenden Schulen hat sie prozentual auch die ältesten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

DStGB-Infografik

Der Fachkräftemangel auch in der Wirtschaft wird zu einem verschärften Wettbewerb zwischen Unternehmen und Verwaltung führen, insbesondere angesichts begrenzter Vergütungsmöglichkeiten der Verwaltung. In der Personalentwicklung müssen die Kommunen daher andere weiche Faktoren wie gute Kinderbetreuung, Arbeitseinsatz am Ort, vergünstigten Wohnraum u.s.w. bei der Mitarbeitergewinnung ins Spiel bringen. Angesprochen werden müssen in Zukunft auch verstärkt junge Zuwanderer. Das ist auch eine Chance für die Verwaltung selbst.

Die Kommunen werden ihre e-Government Aktivitäten weiter ausdehnen nach dem Motto „Nicht die Bürger sollen laufen, sondern die Daten“. Hier ist noch viel Spielraum auch zum Abbau von unnötiger Bürokratie. 

Neue Dialogprozesse insbesondere mit den Bürgerinnen und Bürger setzen qualifiziertes Personal voraus. Neue Berufsbilder wie „Kommunikationsmanager in der öffentlichen Verwaltung“ sind notwendig und sollten deshalb entwickelt werden. Das ist auch eine Chance gerade für junge Leute, die vor dem Hintergrund der Digitalisierung anders kommunizieren und bei der Einstellung eine moderne Verwaltung erwarten.“

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