Engagiert in Deutschland: Ulrich Janssen im Facebook-Interview

Tim Reckmann/pixelio.de

Im Rahmen der Facebook-Interview Reihe fragt Franz-Reinhard Habbel den Geldener Bürgermeister:

Seit wann sind Sie in Facebook als Bürgermeister aktiv?

Das muss im Jahre 2009 gewesen sein als ich mich der ersten Wiederwahl gestellt habe.

Welche Vorteile sehen Sie in sozialen Netzwerken und welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Ich habe keine negativen Erfahrungen gemacht. Natürlich ist der persönliche Kontakt durch Facebook nicht zu ersetzen. Aber es gibt deutliche Vorteile. Es ist ein sehr schnelles Informationsmedium, durch das man sehr schnell die Menschen erreichen kann, die ihrerseits die Information vervielfältigen. So zum Beispiel bei zwei Bombenfunden und der damit verbundenen Information der Evakuierung der Innenstadt und eines Krankenhauses. Es gibt in Facebook auch gute Informationen zurück oder es werden Fragen gestellt, die so vielleicht noch nicht durchdacht wurden. Das gilt für Anregungen, wie Beschwerden oder Ideen. Es sind Abstimmungen möglich und man kann Meinungen ebenso erfahren wie Empfindungen. Wichtig ist mir, Einblick in meine Arbeit zu geben, über unsere Stadt und die Geschehnisse zu informieren. Die Netzwerkgemeinschaft ist aber nur ein Teil der Bürgerschaft und es wird nur ein Teil der Realität abgebildet. Das muss man wissen.  Aber es es auch ein Teil, den man sonst nicht erhält. Und man lernt etwas dabei: Was die Menschen eben nicht wissen, wenn es um ihre Stadt geht.

Wie reagieren andere Kommunalpolitiker auf die insbesondere schnellen Veröffentlichungen ihres Bürgermeisters?

Noch neutral. Das mag sich im Laufe des Jahres ändern; wir haben im September Bürgermeisterwahlen in NRW.

Unterstützen sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihrer Verwaltung zum Beispiel bei der Auswahl von Themen?

Nein, da trenne ich strikt. Meine Seite ist nicht die Seite der Stadt Geldern, aber die des Ulrich Janssen, der Bürgermeister dieser Stadt ist. Es gibt indirekte Hilfen. Was auf der Hompage der Stadt Geldern steht, wie aktuelle Pressemitteilungen kann ich dann wie jeder nutzen. Das ist oft bequem, wie die Onlineseite der Rheinischen Post als hiesige Tageszeitung.

Nutzen Bürgerinnen und Bürger Facebook auch für Verwaltungsanliegen? Wenn ja, wie steuern Sie den  Informationsprozess?

Ja, das kommt schon einmal vor. Mir ist es dann recht, wenn ich nur einen Link teilen muss oder einen Beitrag weiter posten brauche.

Auf der Webseite der Stadt Geldern gibt es keinen Hinweis auf ihre Facebook Aktivitäten. Hat das einen besonderen Grund?

Ja, ich möchte hier meine eigenen persönlichen Erfahrungen machen und den Austausch als Person führen, die zwar auch Bürgermeister sein darf. Aber ich möchte nicht als Stadt Geldern “Der Bürgermeister” auftreten. Dann bin ich vollständig den beamtenrechtlichen Beschränkungen unterworfen, weil es ein städtischer Auftritt ist. So kann ich auch einmal freier agieren, wenn es hilft.

Was ist Ihr Lieblingszitat?

Everybody’s Liebling ist everybody’s Depp

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