Osnabrück.- Der Deutsche Städte- und Gemeindebund will mit Hilfe von gebührenpflichtigen Konzessionen schärfere Regeln für Prostitution in Deutschland schaffen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) betonte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg: "Das Thema muss heraus aus der Schmuddelecke. Nötig ist ein sachlicher Ansatz jenseits von weltanschaulichen Debatten." Die Ausübung von Prostitution sollte nach Ansicht des Kommunalverbands erlaubnispflichtig werden, und zwar in Form einer Konzession für die Prostituierten und für ihren Arbeitsplatz. Diese Genehmigungspflicht sollte für Bordelle und bordellähnliche Betriebe genauso gelten wie für Terminwohnungen, Lovemobils, Eskortservices, Internetdienste oder bestimmte Wellnesscenter.
"Wir fordern eine Gebühr für diese Konzessionen", erklärte Landsberg. Mit den Einnahmen könnten die Kommunen die Kontrollen und Beratungen deutlich verbessern. Derzeit reiche dafür das Personal weder in den kommunalen Ordnungsämtern noch bei der Polizei aus. Der Kommunalverband unterstützt ferner Forderungen der CSU, Prostitution von Frauen unter 21 Jahren zu verbieten. Zunehmend würden auch minderjährige Frauen, insbesondere aus Ost- und Südeuropa, aus wirtschaftlichen Zwangslagen heraus Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution. Ein Komplettverbot von Prostitution lehnt der Kommunalverband ab, da dies zu einer Verlagerung in die Illegalität führen würde.
Das vollständige Interview kann auf der Internetseite der Neuen Osnabrücker Zeitung nachgelesen werden.
(Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung, www.noz.de)