Anlässlich des heutigen Kongresses „Frauen führen Kommunen – Bürgermeisterinnen in Ost und West“ appelliert der Deutsche Städte- und Gemeindebund an die Frauen sich stärker in der Kommunalpolitik zu engagieren und auch Führungsfunktionen, wie das Amt der Bürgermeisterin, anzustreben. “Ein höherer Frauenanteil ist nicht nur aus demokratischen Gesichtspunkten wichtig, sondern auch, weil Frauen Kompetenzen, Sichtweisen und Alltagserfahrungen in die Kommunalpolitik einbringen können, die für die Herausforderungen, vor denen die Kommunen aktuell stehen, absolut notwendig sind“, sagte der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Oberbürgermeister Christian Schramm, heute in Berlin.
Mit dem Kongress „Frauen führen Kommunen“ wird erstmalig Frauen in kommunalpolitischen Führungspositionen in den neuen und in den alten Bundesländern ein spezifisches Angebot zur bundesweiten Vernetzung gemacht. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund ist Kooperationspartner der Veranstaltung. “Die heutige Veranstaltung setzt ein positives Signal. Es wird deutlich, wie viele Frauen diesen Weg doch schon erfolgreich gegangen sind. Vorbilder spornen insoweit zu eigenen Aktivitäten an“, so Oberbürgermeister Schramm.
Aus Sicht des DStGB sind jedoch gute Rahmenbedingungen und ein Umdenken in den Städten und Gemeinden notwendig, um es Frauen besser zu ermöglichen, ein kommunalpolitisches Mandat zu übernehmen und auszufüllen. Dazu gehören unter anderem:
- Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und politischer Arbeit;
- Mädchen für die Arbeit in Jugendparlamenten zu gewinnen;
- Soziale Netzwerke der Stadt wie Facebook sollten genutzt werden, um gerade junge Frauen zu erreichen;
- Eine stärkere Einbindung von Frauen als sachverständige Bürgerinnen in den Räten;
- Schon bei den Schulpraktika könnte eine Kommune Zeichen setzten und gezielt über die Schulen Mädchen ansprechen. Immer mehr Kommunen nutzen hier bereits den „Girls Day“;
- Gerade das Engagement junger Frauen in den Feuerwehren, das seit Jahren zunimmt. Dies kann ein Einstieg für ein kommunales Mandat sein.
“Über das Engagement von Frauen in ehrenamtlichen Funktionen in Stadt- und Gemeinderäten und ihren Ausschüssen werden sich auch nach und nach immer mehr Frauen für hauptberufliche Führungsfunktionen in den deutschen Kommunen qualifizieren. Hierfür müssen jedoch die Parteien und Fraktionen in den Kommunen die geeigneten Voraussetzungen vor Ort schaffen“, so Präsident Schramm abschließend.
(DStGB-Pressemitteilung Nr. 38/2014)