„Der Deutsche Städte- und Gemeindebund weist darauf hin, dass der Ausbau der Kinderbetreuung durch die Städte und Gemeinden weiter voranschreitet. Es ist den Kommunen gelungen, den Rechtsanspruch weitestgehend zu erfüllen. Eine Klagewelle ist ausgeblieben. Derzeit stehen knapp 800.000 Plätze deutschlandweit zur Verfügung. Allein im letzten Jahr haben die Kommunen rund 12 Milliarden Euro an Kinderbetreuungskosten aufgebracht.
Der Ausbau bleibt nach wie vor eine Herkulesaufgabe, da immer mehr junge Mütter früher und schneller in den Beruf zurückkehren wollen und die Wirtschaft dies auch erwartet.
Erfreulicherweise ist es gelungen, dass der schnelle Ausbau nicht zu Lasten der Qualität der Kinderbetreuung gegangen ist. Gleichwohl können wir hier noch besser werden. Neben dem quantitativen Ausbau geht es auch um die Qualität. Hier brauchen die Kommunen keine einheitliche Vorgaben, sondern lokal angepasste Konzepte, die zum Beispiel auf Sprachförderbedarfe und die Bildungsbedarfe benachteiligter Kinder eingehen können. Das kostet Geld. Notwendig ist ein gesichertes finanzielles Fundament, um den wachsenden Bedarf an qualitativ guter Kinderbetreuung zu decken. Bund und Länder müssen jetzt den Rahmen konkretisieren, welche finanziellen Mittel sie bei den wachsenden Anforderungen zur Verfügung stellen.
Es war und ist falsch, die Kindergartenbeiträge abzuschaffen. Gut verdienende Akademiker zum Beispiel sollten einen Beitrag für die Kinderbetreuung leisten, zumal wenn das Geld (bundesweit zur Zeit circa 3 Mrd. Euro/Jahr zur Verbesserung der Betreuungsqualität genutzt werden kann.
Nach wie vor notwendig ist es, dass die Länder die Ausbildungskapazitäten weiter ausbauen. Gerade auch vor dem Hintergrund der Altersstruktur der Erzieherinnen und Erzieher wird der Bedarf der gut ausgebildeten Fachkräfte weiter steigen.