Initiative für Elektro- und Zweiradmobilität erforderlich

Mehr Inforamtionen zum Ersten Deutschen Kommunalradkongress finden sich hier...

„Wir brauchen einen zügigen Ausbau der Elektro- und Zweiradmobilität in den Städten. Das ist das beste Mittel, die Feinstaubbelastung durch den Stadtverkehr zu reduzieren und den Lebenswert gerade von Innenstädten zu steigern, denn bisher haben die so genannten Umweltzonen außer Bürokratie für Bürger und Verwaltungen wenig gebracht.

Die gegenwärtige Verkehrsinfrastruktur in deutschen Städten ist zu stark auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet und wird den heutigen Mobilitäts- und Lebenswünschen der Menschen zu wenig gerecht. Die Elektro- und Fahrradmobilität bietet die große Chance, den städtischen Lebensräumen eine neue Qualität zu geben und kann als Vitalitätsprogramm genutzt werden. Die Innenstädte werden attraktiver und ihre Aufenthaltsqualität erhöht sich. Davon kann auch der Handel profitieren.

Notwendig ist allerdings ein planerisches Umdenken wie z. B. die Entwicklung von geschlossenen Radwegenetzen, überwachte Abstellflächen für Zweiräder, Aufladestationen für die rasant wachsende Zahl von Elektrorädern und die Möglichkeit, Fahrräder z. B. in Bussen und Bahnen jederzeit mitnehmen zu können.

Elektroautos sowohl im Rahmen des gewerblichen Lieferverkehrs wie bei Privatpersonen, sind nach wie vor die Ausnahmen. Hier brauchen wir durch geschickte Anreize, Privilegien und Förderprogramme einen neuen Schub. Unverzichtbar ist außerdem ein Investitionsprogramm für die immer mehr verfallende Verkehrsinfrastruktur. Hier sind Bund und Länder gefordert nicht nur das Problem zu beschreiben, sondern endlich die dringend notwendigen Investitionsmittel bereitzustellen. Dazu gehören z.B. auch Umgehungsstraßen und die Ertüchtigung des bestehenden Straßennetzes zur Verflüssigung des Verkehrs, denn jeder Stau schafft zusätzliche Feinstaubbelastungen.

Vorbild kann insoweit Norwegen sein, wo bereits über 17.000 Elektrofahrzeuge (1 % der Zulassungen) auf der Straße sind, während es in dem von der Bevölkerung her viel größeren Deutschland nur etwa 7.000 (0,02 %) aller PKWs sind.

In Norwegen dürfen Elektroautos die Busspuren benutzen, es gibt unentgeltliche reservierte Parkplätze mit Ladestationen, Mautgebühren werden bei Elektroautos nicht erhoben und die Anschaffung ist steuerlich begünstigt.

Viele dieser Ansätze können die Städte umsetzen, wenn der Bund die notwendigen rechtlichen Voraussetzungen für die entsprechende Privilegierung im Straßenverkehr schafft.

Darin liegen zugleich große Chancen für die deutsche Wirtschaft sowohl in der Produktion der Fahrzeuge wie auch bei der Entwicklung von Dienstleistungsstrukturen für Nutzungskonzepte und Ladeeinrichtungen.

Gerade vor dem Hintergrund der zunehmenden Urbanisierung und der dramatisch steigenden Umweltbelastungen in den Megastädten Asiens und Südamerikas, wird dies ein weltweit bedeutender Markt sein. Wenn wir im eigenen Land diese Chancen nicht nutzen, wird der Exportweltmeister Deutschland auch im Ausland nicht erfolgreich sein können.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund veranstaltet am 3. Juli 2014 in Siegburg den “Ersten deutschen Kommunalradkongress”. Der Kongress ist die erste bundesweite Veranstaltung, die die Möglichkeiten und Bedingungen zur Förderung des Radverkehrs speziell in Städten, Gemeinden und Kreisen beleuchtet.

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