Landsberg sagte: „Das wird der Staat nicht hinnehmen. Wir werden diese Menschen schützen. Das ist unsere Pflicht. Und da stehen Bund, Länder und Kommunen zusammen.“
Von einem Krisengipfel erhoffe er sich auch mehr finanzielle Unterstützung, äußerte Landsberg: „Wir nehmen diese Aufgabe wahr. Aber wir erwarten natürlich auch die volle Kostenunterstützung von Bund und Ländern. Denn es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“ Bei den Bürgerkriegsflüchtlingen handele es sich oft um Personen, die stark traumatisiert und zudem physisch verletzt seien: „Das kostet Geld. Das muss finanziert werden. Das ist sicherlich keine kommunale Aufgabe.“
Es sei für die Kommunen oft schwierig, geeignete Unterkünfte für Asylbewerber zu schaffen, so Landsberg. Auch bei diesem Problem hoffe man auf die verstärkte Hilfe von Bund und Ländern, zum Beispiel mit der Freigabe von ehemaligen Kasernengebäuden der Bundeswehr.
Landsberg warnte allerdings vor der Überbewertung der jetzigen Demonstrationen vor dem Asylbewerberheim in Berlin-Hellersdorf: „Vielleicht sollten wir auch nicht den Fehler machen, einen bedauerlichen Einzelfall - den man nicht hinnehmen darf - in dieser Weise zu verallgemeinern.“
Er verwies darauf, dass im letzten Jahr in Deutschland 77.540 Asylbewerber aufgenommen wurden, ohne dass es zu vergleichbaren Protesten gekommen sei. In diesem Jahr rechne man mit rund 100.000 Asylbewerbern, auch wegen des Bürgerkriegs in Syrien und der Situation in Ägypten.
Das vollständige Gespräch mit Gerd Landsberg kann bis zum 21.01.2014 als
MP3-Audio unter http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/2224128/ im Audio-on-Demand-Angebot nachgehört werden.