Städtepartnerschaften zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit nutzen

„Die Kommunen haben eine Schlüsselfunktion für den Integrationsprozess in Europa. Insbesondere die hohe Jugendarbeitslosigkeit, in Griechenland 59,1 Prozent, in Spanien 55,9 Prozent und in Italien 38,4 Prozent lässt die jüngere Generation zunehmend am europäischen Gesellschaftsmodell zweifeln. Der europäische Verbund der Städte und Gemeinden im RGRE kann hier u.a. über Städtepartnerschaften, Wirtschaftskontakte, Jugendaustausche aber auch durch die Vermittlung von Beschäftigung für die oftmals gut qualifizierten jungen Europäer einen wirksamen Beitrag leisten“, so Landsberg weiter. „Städtepartnerschaften bieten beste Beziehungen der maßgeblichen Akteure in der Arbeitsmarktpolitik vor Ort in ganz Europa. Die Menschen in Städtepartnerschaften kennen und vertrauen sich.“

Deutschland sucht händeringend qualifizierte Fachkräfte und hat selbst mit Österreich die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Europa mit 7,6 Prozent. Gerade im europäischen Arbeitsmarkt, insbesondere durch die Begegnung junger Menschen, liegt viel Potential für das Zukunftsmodell „Europäischer Sozialstaat“. Das ist die entscheidende Chance für Europa, für unsere politische Bedeutung in der Welt und für unsere Zukunft in Wohlstand und Frieden.

„Wir fordern die EU und die Bundesregierung dazu auf, dieses riesige Potenzial der Städte und Gemeinden in Europa deutlicher zu unterstützen, politisch aufzuwerten und sich eindeutig zu einem Europa der Kommunen zu bekennen“, sagte Dr. Landsberg. „Bei Treffen der politischen und wirtschaftlichen Führung in Europa müssen immer auch die Kommunen und Kommunalpartnerschaften einbezogen werden. Die über 6.000 europäischen Städtepartnerschaften sind die beste Grundlage für eine vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit in der wirtschaftlichen Entwicklung und auf dem Arbeitsmarkt. Kommunen, kommunale Unternehmen und zudem auch die kommunalen Sparkassen sind selbst attraktive Arbeitgeberinnen, die vielfältige Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten oder auch Praktikumsplätze bieten“. Dieses Potenzial muss für eine erfolgreiche europäische Beschäftigungsentwicklung erschlossen werden. Darüber hinaus können Kommunen den Mittelstand vor Ort beispielweise dadurch unterstützen, dass sie sich für zusätzliche Sprachkurse in Volkshochschulen einsetzen oder Unternehmen beim Aufbau von Praktikumsbörsen im Bereich der Wirtschaftsförderung helfen.

Zum RGRE:
Der Verband, dem in Deutschland rd. 800 europaengagierte Städte, Gemeinden und Kreise sowie die kommunalen Spitzenverbände auf Bundesebene angehören, sieht sich beim Thema der Beschäftigungsförderung in Europa in der Rolle zu handeln, da viele Städte, Gemeinden und Kreise über kommunale Partnerschaften direkte Kontakte zu den Kommunen und ihren Menschen in den Krisenländern Südeuropas haben und sich im Rahmen ihrer Partnerschaften gerne engagieren möchten, bzw. dies teilweise auch schon tun. Das Thema der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Spanien, Griechenland und Italien ist daher auch ein Thema in unseren Gremien. Dabei geht es u. a. darum, ob und wie deutsche Kommunen mithelfen können, im Rahmen ihrer Kontakte das deutsche System der dualen Berufsausbildung dort zu vermitteln.

Pressemitteilung Nr. 40/2013

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