Lesen und verstehen ist die zentrale Bildungskompetenz, ohne die ein vernünftiger Schulabschluss, aber auch die spätere Ausübung eines Berufes nicht möglich ist. Deutschland hat hier nach wie vor erheblichen Nachholbedarf. 7,5 Mio. Menschen in Deutschland ̶ mehr als 14 % der erwerbsfähigen Bevölkerung – sind funktionale Analphabeten, können nicht ausreichend lesen und sind nicht in der Lage, Texte zu verstehen. „Das können wir uns nicht leisten“, sagte Landsberg. „Das ist nicht nur eine nachhaltige Lebensbeeinträchtigung für die Betroffenen selbst. Derartige Defizite haben auch in den Betrieben negative Auswirkungen, wenn z. B. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht in der Lage sind, die notwendigen Arbeitsschutzbestimmungen zu lesen, zu verstehen und dann auch entsprechend zu beachten. Deshalb ist es wichtig und richtig, dass sich gemeinsam mit der Stiftung Lesen nicht nur Städte und Gemeinden, sondern auch viele Wirtschaftsunternehmen an Vorlese- und Leseaktionen beteiligen“, so Landsberg.
Die Stiftung Lesen versteht sich als Anwalt für das Lesen und die Leseförderung in Deutschland. Sie ist bundesweit tätig und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. „Wir fordern alle Städte und Gemeinden auf“, so Landsberg, „die Aktivitäten der Stiftung Lesen zu unterstützen und die gesellschaftspolitisch unverzichtbare Werbung für das Lesen und die Lesekompetenz weiter zu verstärken.“
„Alle zentralen Akteure – Städte, Wirtschaft, Eltern, Bund, Länder, Gewerkschaften, Kirchen, Vereine und Verbände müssen zusammenwirken, damit Deutschland den Weg zur Bildungsrepublik findet“, sagte Landsberg abschließend.
Vorlesehauptstadt 2013
In diesem Jahr wurden im Rahmen der Initiative „Bürgermeisterinnen und Bürgermeister lesen vor“ erstmals drei Kommunen mit dem Titel „Vorlesehauptstadt 2013“ ausgezeichnet:
Die schleswig-holsteinische Stadt Glücksburg beteiligt sich u.a. mit Erzählstunden in Schloss, Reithalle, Schule, Kindergärten sowie Einrichtungen für ältere Bürger/innen. Überdies werden die Geschichten von Astrid Lindgren gleich in drei Sprachen - Deutsch, Dänisch und Plattdeutsch - zu hören sein. Aufgrund dieses besonderen Engagements, der Einbindung aller Altersgruppen sowie der Lesungen an thematisch passenden Orten quer durch die Stadt wurde Glücksburg zur „Außergewöhnlichsten Vorlesehauptstadt 2013“ gekürt.
Buxtehude darf künftig den Titel „Aktivste Vorlesehauptstadt 2013“ führen.
Mönchengladbach darf sich über den Titel „Öffentlichkeitswirksamste Vorlesestadt 2013“ freuen.
Pressemitteilung 57 aus 2013