In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) erklärte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg: „Es ist nicht einzusehen, warum ein Autofahrer bei einem kleinsten Parkverstoß ein Knöllchen zu bezahlen hat, Verstöße gegen die Schulpflicht aber ungeahndet bleiben oder milde belächelt werden.“ Zu wirksamen Gegenmaßnahmen zählte er das von der Arbeitsministerin geforderte Bußgeld, wie es in vielen Ländern und Kommunen bereits praktiziert werde. Aber auch eine befristete Kürzung des Kindergeldes sei denkbar. Von rund 65 000 Jugendlichen, die jedes Jahr keinen Abschluss schafften, seien viele regelmäßige Schwänzer. Sie hätten keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Landsberg forderte einen Katalog unterschiedlicher Maßnahmen. Es sei kein Kavaliersdelikt, wenn rund 300 000 Kinder und Jugendliche sich weigerten, regelmäßig den Unterricht zu besuchen. Allerdings seien die Ursachen des Schulschwänzens vielfältig und müssten untersucht werden. „Nicht jeder, der einmal die Schule schwänzt wird kriminell oder verlässt die Schule ohne Abschluss“, betonte der Hauptgeschäftsführer. Neben mangelndem Pflichtbewusstsein könnten auch Mobbing an der Schule oder Schulängste der Grund sein.