ErzieherInnen mit Bundesfreiwilligen unterstützen

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In einem Interview mit der WAZ-Mediengruppe weist Roland Schäfer, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, darauf hin, dass gerade das fehlende Personal sich zunehmend als weitere Hürde beim Ausbau der Betreuungsplätze erweise. Um Engpässe zu überbrücken, könne für eine Übergangszeit von 1 bis 2 Jahren neben einer Erzieherin als Zweitkraft in einer U3-Gruppe bzw. einer gemischten Gruppe keine Erzieherin sondern eine Hilfskraft aus dem Bundesfreiwilligendienst beschäftigt werden.

 Nachfolgend ist die Meldung der WAZ-Mediengruppe wiedergegeben:

Essen (ots) - Eltern, die ihre Kleinkinder ab August 2013 in die U3-Betreuung geben wollen, müssen damit rechnen, dass ihr Nachwuchs dort über längere Zeit auch von ungelerntem Personal betreut wird. Trotz des Rechtsanspruchs auf einen Krippenplatz werde es "eine Übergangsphase von ein bis zwei Jahren" geben, heißt es beim Städte- und Gemeindebund. Angesichts des Erziehermangels schlägt der Verbandspräsident, der Bergkamener Bürgermeister Roland Schäfer (SPD) vor, "vorübergehend auch Hilfskräfte im Sozialen Jahr oder aus dem Bundesfreiwilligendienst zu beschäftigen. Dies berichten die Zeitungen der WAZ-Gruppe (Samstagausgaben).

Ein katastrophaler Vorschlag, der zulasten der Kinder geht", sagt Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbundes. Auch bei anderen Verbänden ist die Sorge groß: "Für eine Übergangszeit wird man punktuell mit Provisorien leben können", so Thomas Krüger, Präsident des Kinderhilfswerks. Der Einsatz von Hilfskräften dürfe aber nicht "Einstieg in eine Verschlechterung der Standards" sein. "Für ein Jahr ist das machbar, aber es kann nicht sein, dass ein ganzer Kita-Jahrgang mit Provisorien groß wird." Peter Wenzel vom Kita-Zweckverband des Bistums Essen ist empört: "Würde man sich in einen OP-Saal legen, in dem jeder zweite Arzt ungelernt ist?" Die Bundesregierung will jetzt auf den schleppenden Ausbau reagieren und zusätzliche Mittel bereitstellen, hieß es im Familienministerium. Unklar ist, wie groß die Finanzspritze ausfallen wird - im Gespräch sind mehrere hundert Millionen Euro. In NRW fehlen noch immer 27.000 Plätze für Unter-Dreijährige - gemessen am durchschnittlichen Bedarf. Tatsächlich liegt die Nachfrage in Großstädten aber deutlich höher als in ländlichen Gemeinden. Städtebund-Präsident Schäfer fordert deshalb: "Um allen Eltern, die einen Platz brauchen, ein Angebot zu machen, müsste der Bund rund drei Milliarden Euro zusätzlich ausgeben." In Berlin heißt es, NRW habe noch längst nicht alle Bundesgelder abgerufen. Landesministerin Ute Schäfer sagt: "Das ist Quatsch. Wir haben jeden Euro den Jugendämtern zugeteilt."

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