Bei einer jährlichen Neubauquote in Deutschland von nur etwa 1 % des Gebäudebestandes sei insbesondere der Bund gefordert, sich bei seinen Förderprogrammen auf die bestehende Infrastruktur zu konzentrieren. Dabei komme speziell dem energetisch sehr problematischen Wohnungsbestand der 50-iger, 60-iger, 70-iger und 80-iger Jahre mit insgesamt ca. 30 Millionen Wohnungen eine besondere Bedeutung zu. Angesichts eines Gesamtenergieverbrauchs allein im Gebäudebereich von 40 % forderte Schäfer, hier durch eine verstärkte Förderung den Hebel anzusetzen. Dies betreffe auch die ca. 176 000 kommunalen Gebäude, bei denen schon das Konjunkturpaket II in den Jahren 2009 und 2010 hervorragende Erfolge im Bereich der energetischen Sanierung geleistet habe. Insoweit sei zu berücksichtigen, dass ein Euro an öffentlichen Fördergeldern nach wissenschaftlichen Untersuchungen bis zu acht Euro an weiteren öffentlichen und privaten Investitionen auslösen würde. Dies komme insbesondere dem örtlichen Handwerk und dem mittelständischen Gewerbe zugute.
Der Präsident des DStGB stellte in seinem Referat die besondere Bedeutung der Kommunen für die Erreichung der Energie- und Klimaschutzziele sowie für eine Stärkung der Energieeffizienz heraus. Die Städte und Gemeinden seien insoweit in vierfacher Form, nämlich als Planungsträger, als Verbraucher von Energie, als Dienstleister über ihre Stadtwerke sowie auch als Vorbild für die Bürgerschaft und die örtliche Wirtschaft gefordert. Die Programme der Europäischen Union, aber auch von Bund und Ländern müssten gerade angesichts einer dezentral ausgerichteten Energiewende die Bedeutung der Städte und Gemeinden sowie ihrer Stadtwerke verstärkt berücksichtigen. Der Unterstützung der Energieberatung sowie der Erstellung von Energie- und Klimaschutzkonzepten etc. in Kommunen komme dabei eine besondere Bedeutung zu.