Die gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), dem Städte- und Gemeindebund Nordrhein-Westfalen sowie der Kommunalen Umwelt-Aktion (U.A.N.) durchgeführte Fachkonferenz hat aufgezeigt, dass die Klimaschutzziele der Bundesregierung und eine CO2-Einsparung von vierzig Prozent bis zum Jahr 2020 nur mit den Städten und Gemeinden erreichbar sein werden. Die Parlamentarische Staatssekretärin im BMU, Frau Ursula Heinen-Esser, hob hervor, dass eine konsequente Klimaschutzpolitik gesamtwirtschaftlich auch im ureigenen Interesse der Kommunen liege. Denn die Städte und Gemeinden seien unmittelbar von den Folgen des Klimawandels betroffen und daher be-sonders gefordert. Als Beispiele nannte sie den Schutz vor Hochwasser, die Sicherung der Trinkwasserversorgung sowie die Energieversorgung „vor Ort“.
Der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel betonte, dass neben den unterschiedlichen Handlungsansätzen „vor Ort“ ebenso eingefordert werden müsse, dass beim Klimaschutz und bei der Anpassung an den Klimawandel Bund, Länder und Kommunen eng zusammenarbeiten. Professor Dr. Hans-Jürgen Block von der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein stellte im weiteren Verlauf Möglichkeiten zur Stärkung der nachhaltigen Energieversorgung im ländlichen Raum dar. Prof. Block beschrieb insbesondere für Windkraft-, Solar- und Bioenergie die ökonomischen und ökologischen Effekte und verglich diese mit der agrarischen Landnutzung. Dr. Walter Steinmann, Präsident des Forum European Energy Award e. V., Berlin, stellte anschließend den European Energy Award vor, der umsetzungsorientierte Energie- und Klimaschutzpolitik in Städten, Gemeinden und Landkreisen würdigt.
Am Nachmittag diskutierten die Konferenzteilnehmer in vier Fachforen zu den Themen „Erneuerbare Energien in Kommunen“, „Energieeffizienz - Konzepte für die Zukunft“, „Konzepte zur Prävention und Bewältigung der Klimafolgen“ sowie zu dem Thema „Finanzierungsmodelle“. Die Gespräche in den Foren haben einmal mehr verdeutlicht, dass es in den Städten und Gemeinden bereits zahlreiche gelungene Praxisbeispiele, etwa zur Förderung erneuerbarer Energien in Kommunen oder bei der Erstellung von Energieeinsparkonzepten, gibt. Viele der Beispiele, wie etwa das Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept der Gemeinde Saerbeck (NRW) oder die hohen Einsparpotenziale im Bereich der öffentlichen Beleuchtung, zeigen, dass es zahlreiche Handlungsansätze für Städte und Gemeinden gibt, Energieeffizienz und Klimaschutz miteinander zu verbinden. Im Rahmen des Forums zum Thema ,,Finanzierungsmodelle" wurde zudem auf neue Finanzierungsangebote der KfW-Kommunalbank sowie auf die mögliche Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern in die Finanzierung von Anlagen der erneuerbaren Energien (Genossenschaftsmodelle) hingewiesen.
Die vierte Fachkonferenz des DStGB ,,Kommunen aktiv für den Klimaschutz" ist auch in diesem Jahr durchweg auf positive Resonanz gestoßen. Hierzu hat auch die begleitende Fachausstellung beigetragen, in deren Rahmen interessante Projekte und Produkte aus den Bereichen ,,Klimaschutz und Energieeffizienz" vorgestellt wurden. Eine Folgeveranstaltung im Frühjahr 2012 ist daher bereits in Planung.