Über die Perspektiven des Breitbandausbaus und die konkreten Handlungsmöglichkeiten für Städte und Gemeinden diskutierten am 03. Februar auf der Innovators Lounge des Deutschen Städte- und Gemeindebundes rund 100 Teilnehmer. Bei der Veranstaltung, die im Ratssaal der Stadt Ulm stattfand, wurde deutlich, dass mittel- und langfristig eine Breitbandinfrastruktur auf Glasfaserbasis erforderlich sein wird, um die Versorgung mit schnellen und leistungsfähigen Datenleitungen auch in den ländlichen Regionen zu gewährleisten.
Eine zukunftsgerechte Breitbandinfrastruktur ist ein entscheidender Standortfaktor für Kommunen. Fehlt diese, entstehen nicht nur der lokalen Wirtschaft und der Verwaltung, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort erhebliche Nachteile. Dass der derzeitige Mangel an Hochgeschwindigkeitsinternet einen Lebensnerv von Städten und Gemeinden insbesondere in den ländlichen Regionen trifft, wurde in zahlreichen Wort- und Diskussionsbeiträgen in Ulm deutlich.
Die Aktivitäten der Städte Ulm und Neu-Ulm standen bei der Innovators Lounge unter dem Titel „Pioniere der vernetzten Stadt“ im Mittelpunkt. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (Neu-Ulm) stellte Gunter Czisch, erster Bürgermeister der Stadt Ulm, die Strategie der beiden Städte an der Donau vor. Die SWU Telenet GmbH, ein Unternehmen der Stadtwerke, forciert dort den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur. Bis Ende des Jahres 2012 sollen 99% der Haushalte in den Städten an schnelle Datenleitungen angeschlossen sein.
Dr. Jürgen Busse, geschäftsführendes Präsidialmitglied des Bayerischen Gemeindetages, skizzierte anschließend die Bedeutung von Breitband als Zukunftsinfrastruktur für Kommunen. Es sei nicht hinnehmbar, dass in den ländlichen Regionen Städte und Gemeinden vom schnellen Internet „abgehängt“ seien.
Andreas Kövi, Geschäftsführer der SWU Telenet GmbH, stellte den anwesenden Kommunalvertretern das Vorgehen seines Unternehmens detailliert dar und gab in seinem Vortrag Einblicke in Planung, Realisierung und Finanzierung des Glasfasernetzes in der Stadt Ulm. Die Kosten für einen Breitbandausbau in Eigenregie würden sich vergleichsweise schnell amortisieren, so Kövi. In Ulm und Neu-Ulm schließen die Stadtwerke unter anderem die Gebäude in den Neubaugebieten direkt an das Glasfasernetz an. Es handele sich dabei in eine gezielte Investition um die Stärkung des Standortes.
In der anschließenden Podiumsdiskussion unter Leitung des Sprechers des DStGB, Franz-Reinhard Habbel, wurde deutlich, dass Angebote zur Information und Beratung von Städten und Gemeinden bei örtlichen Vorhaben zum Breitbandausbau dringend notwendig sind. In diesem Zusammenhang verwies Dietmar Ruf vom Gemeindetag Baden-Württemberg auf die bereits seit 2004 im Land erfolgreich arbeitende Clearingstelle „Neue Medien im ländlichen Raum“.
(Ein ausführlicher Bericht folgt)