Die Kommunen in Deutschland bereiten sich darauf vor, dass es im Herbst und Winter zu einer Gasmangellage kommen kann. Die Städte und Gemeinden sind mit die größten Immobilienbesitzer und betreiben eine Vielzahl von besonders energieintensiven Einrichtungen, wie Schwimmbäder, Sporthallen, Verwaltungsgebäude, Kindergärten und Schulen. Es wird kein Weg daran vorbeigehen, bereits jetzt Sparmaßnahmen umzusetzen. Dazu kann die Absenkung der Temperaturen in Schwimmbädern und Sporteinrichtungen ebenso gehören wie die Reduzierung der Raumtemperaturen in Verwaltungsgebäuden und auch die Absprache mit den kommunalen Wohnungsbauunternehmen, wie man auch in diesem Bereich Einsparpotenziale mobilisieren kann. Oftmals sind es eher einfache Maßnahmen, wie etwa die technische Überprüfung der Heizungsanlagen. Die Konzepte müssen zielgenau auf die örtlichen Gegebenheiten abgestimmt werden. So macht es zum Beispiel keinen Sinn, etwa ein Bad zu schließen, wenn die Erwärmung über die Abwärme eines Industrieunternehmens oder durch Solaranlagen erfolgt.
Unverzichtbar ist die entsprechende Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern, denn jeder einzelne kann und muss einen Beitrag leisten. Ein Grad weniger Temperatur in der Wohnung spart sechs Prozent Energie. Voraussichtlich wird es notwendig sein, die bisher von der Rechtsprechung formulierten Vorgaben, wonach ein Vermieter verpflichtet ist, 24 Stunden am Tag Temperaturen von 20 bis 22 Grad zu gewährleisten, wenn er Mietminderungen verhindern will, zu ändern. Da niemand genau sagen kann, wie dramatisch die Entwicklung sein wird, sollte auch überlegt werden, Wärmeinseln oder Wärmeräume vorzusehen, wo sich insbesondere ältere Menschen auch bei einem sehr kalten Winter aufhalten können.
Seit Jahren setzen die Kommunen auf alternative Energien, den Ausbau werden sie auch weiter vorantreiben. Kurzfristige zusätzliche Erfolge bis zum Herbst sind aber kaum realisierbar, da es an Material und Fachkräften fehlt und auch in diesem Bereich die Preise ständig steigen. Last not least ist natürlich auch die Wirtschaft gefordert, Einsparpotenziale in den Produktionsprozessen zu realisieren. Durch Herbst und Winter kommen wir nur, wenn es gelingt, die Solidarität der Menschen, der Wirtschaft, aber auch von Bund, Ländern und Kommunen zu realisieren. Die Ansätze der Bundesregierung, gemeinsam mit den Kommunen, Einsparkampagnen auf den Weg zu bringen, ist richtig und wird von uns unterstützt.“